Sozialwirtschaft Österreich: Mit „Offensive Gesundheit“ in vielen Punkten einig

Arbeitgeberverband fordert sofortiges Angehen der Pflegereform und Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel

Die Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ), der Arbeitgeberverband der Sozial- und Gesundheitsunternehmen, sieht sich in vielen Punkten mit der „Offensive Gesundheit“ auf einer Linie. Gemeinsam mit einigen Trägern der Initiative wie der Arbeiterkammer, dem ÖGB und den Fachgewerkschaften setzt sich die Sozialwirtschaft Österreich schon seit einigen Jahren im Rahmen der „Motivallianz Pflege“ für die Konzeption und Umsetzung einer längst fälligen Pflegereform ein.

„Leider ist außer schönen Worten bisher wenig Konkretes passiert“, so SWÖ-Geschäftsführer Walter Marschitz, „dabei ist es in einigen Bereichen wirklich bereits 5 nach 12, das heißt, dass die Versorgung nicht mehr überall sichergestellt werden kann.“

Schlüsselpunkt für viele Fragen – da sind sich Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen einig – ist eine ausreichende Personalausstattung. Obwohl die Pflege- und Sozialorganisationen in den letzten Jahren mehr Personen zur Mitarbeit gewonnen haben als alle anderen Wirtschaftsbereiche, können sie mit der steigenden Nachfrage angesichts der demografischen Entwicklung nicht mithalten. Viele Probleme wie unzureichende Personalschlüssel sind struktureller Natur und müssen auf politischer Ebene gelöst werden, beispielsweise durch eine ausreichende Finanzierung oder den Ausbau der Ausbildungskapazitäten.

„Der Fachkräftemangel beschränkt sich im Sozialbereich längst nicht nur mehr auf die Pflege“, so SWÖ-Vorsitzender Erich Fenninger, „auch andere Bereiche wie die Sozialarbeit, der Behindertenbereich oder die pädagogische Arbeit sind davon betroffen.“

„Es geht um Wertschätzung für die in diesem Bereich tätigen Menschen und es geht um die Versorgung jener Menschen, die Unterstützung brauchen“, so Fenninger abschließend.